Saarland / Saargebiet
1920 wurde das Saarland ein – völkerrechtlich gesehen – selbständiges Gebiet. Die offizielle Währung war damals die französische Währung, doch bereits zu dieser Zeit gab das Saarland eigene Briefmarken heraus. In den Anfängen der Briefmarken-Zeit wurden deutsche Briefmarken einfach mit »Sarre« überdruckt, doch später wurden auch eigene Briefmarken herausgegeben. Diese wiesen aufwendige Grafiken auf, doch sie waren äußerst attraktiv und kreativ gestaltet und wurden in Frankreich gedruckt. 1935 erfolgte eine Volksabstimmung und 90% der Stimmen gingen für Deutschland. Somit war das Schicksal des Saargebiets beschlossene Sache, das Saarland wurde ins Deutsche Reich zurückgegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Saarland jedoch wieder selbständig, auch die französische Währung, sowie die eigene Briefmarkenherausgabe wurden erneut eingeführt.
Die Ablehnung des Saarstatuts, das eine Europäisierung des Saarlands vorsah, führte eine erneute Volksabstimmung im Jahr 1955 herbei. Dies hatte wiederum das Ende der Selbständigkeit des Saarlands als Folge. 1957 wurde Saarland politisch, 1959 auch wirtschaftlich, als Bundesland in der Bundesrepublik Deutschland eingegliedert. Bis 1959 galt im Saarland noch die französische Währung, auch die deutschen Briefmarken wurden mit französischem Werteindruck herausgegeben.
Insgesamt erschienen in den Jahren zwischen 1920 und 1935 (Saargebiet) 205 Briefmarken. In dieser Zeit wurden viele Sondermarkenserien, mit unterschiedlichen Motiven und Themen herausgegeben. In den Jahren zwischen 1947 und 1956 (Saarland) erschienen 173 Ausgaben. 2 Blocks wurden unter dem Motto »Hochwasserhilfe« herausgegeben. Die kleine Auflage mit nur 38.000 Stück sorgt heute dafür, dass diese Briefmarken bei Sammlern besonders begehrt sind.